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Die Welt der Feigen

September 15, 2016 0 comments

„Diese hier ist aus Peru und diese gelbe aus Israel. Hhm, sie heißt Jerusalem und ist tatsächlich eine Verheißung,“ meint Monserrat. Innen hell und süß wie Honig. Der Feigenexperte erkennt sie alle, obwohl sie hier durcheinander in der Plastiktüte liegen. Ich und ein Freund, der zu Besuch ist, kommen gerade vom Feld, wo wir mit Körbchen und Holzharke die Feigen geerntet haben. Mitte September ist die Sommerernte in den letzten Zügen, vor allem, weil dieser Sommer extrem trocken und sonnig war. Ich habe trotzdem noch über zwei Kilo zusammenbekommen. Monserrats Frau wiegt sie, eingelegte Feigen in Rum nehme ich auch gleich noch mit.

Ich bin wieder auf meiner geliebten Feigenfinca in der Nähe von Llucmajor. Mit dem Motorroller bin ich hergedüst, die Toren stehen dienstags und donnerstags und samstags von 8 Uhr bis 14 Uhr offen. Uns laufen zwei große schwarze Hunde entgegen. Aber sie sind vor allem eins: zahm und lieb. Monserrat begrüßt uns, seine Frau drückt uns die Körbchen und die Harke in die Hand, mit der wir mit viel „Liebe“ wie sie es ausdrückt, die einzelnen Feigen von den Ästen klauben können. Die Feigenbäume warten geduldig auf uns in der Sonne, viele halb-trockene Feigen liegen schon abgeworfen in der Erde. Wir werden zu den Bäumen geschickt, die noch tragen.

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Harke in der rechten, Körbchen in der linken…auf gehts zur Feigenernte.

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Ich würde sagen, da geht noch was…

Ich ziehe von Baum zu Baum, oder von Bäumchen zu Bäumchen, denn viele der Bäume sind klein und niedrig und damit sehr erntefreundlich. Die Harke bleibt die meiste Zeit am Boden und wir können die Feigen direkt von den Ästen pflücken. Ich sehe zwei schöne reife Exemplare, wo ich mich geografisch gerade befinde, weiß ich nicht, denn die Bäume sind nicht markiert. Gerade, als ich nach den Feigen greifen möchte, entdecke ich, dass eine große grüne Heuschrecke direkt daneben sitzt. Sie ist so toll getarnt, dass ich sie nicht erkannt habe. Ich zucke etwas zurück und lasse ihr den Vortritt. Es gibt genug Feigen für alle.

Die Mischung in meinem Körbchen wächst, einige sind lila, andere hell-grün, manche haben eine festere Haut sind aber trotzdem innen sehr weich. Ich taste mich durch die Äste, denn das Auge trügt etwas. Nicht die Größe ist entscheidend sondern ob sie weich sind.

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In einem Gewächshaus breiten Monserrat und seine Frau einige Feigen zum Trocknen aus, für die leckeren Spezialitäten, die sie herstellen. Feigenbrot, Feigen eingelgt in Rum, Feigenliköre und -weine…die Regale sind voll und wir kosten von dem Feigenwein, der köstlich ist. Noch ein Feigen T-shirt, überlege ich kurz? Inzwischen sind schöne neue Farben zu der Kollektion dazu gekommen, ein leuchtendes Rot und Grün und Pink.

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Ich überlege, was ich mit den Feigen machen kann: Marmelade für den Winter, frisch in den Salat geschnippelt mit etwas Ziegenkäse finde ich auch fantastisch. Baisernester mit Feigencreme aus Mascarpone oder frischem Quark – auch sehr fein! Ich werde mich ein wenig inspirieren lassen. Vielleicht habt ihr tolle Rezepte zum Teilen, solange die Feigensaison noch dauert? Ich freue mich darüber.

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