Nando Bruncke sprengt das Künstlerclichée. Er ist freundlich, er lacht viel, er mag das Leben. Soviel zu alten Zöpfen und Vorurteilen. Aber auch er hat was zu sagen, trotz aller Zufriedenheit. Er mag große Flächen und Kontraste. Er spielt mit Lacken, Papier, Holz. Jetzt konnte der 30-jährige für 2 Monate ein Atelier in den schönen Gewölberäumen unterhalb der Kathedrale mieten. Gratis – eine tolle Sache, die das Rathaus von Palma ermöglicht und somit jungen Künstlern erlaubt, sich hier für eine Zeit auszuprobieren und am Ende die Kunst dem Publikum zu zeigen. Heute ist Vernissage und Finnisage in einem. Nando Brunckes Bilder sind groß, sie nehmen Raum ein. „Teilweise habe ich draußen direkt auf dem Boden gemalt oder direkt an den großen weißen Wänden“, sagt Nando. Er benutzt Lacke, Fetzen aus Plakaten und Gegenständen, die er in Italien oder Kuba eingesammelt hat. Die Farben sind überwiegend bunt. Daraus macht er Collagen. Oder er malt. Einige seiner Bilder sind schon nach Übersee gegangen.
Er hat sich das Atelier mit einer spanischen jungen Künstlerin geteilt. Ihre Technik sind kleine geklebte Bilder, Fragmente aus Zeitschriften oder typische Postkartenmotive. Kleine, tolle Hingucker. Sie spielt mit Alltagsmomenten. Das ausgeschnittene Spiegelei wird zur aufgehenden Sonne in der Bucht vom Torrent de Pareis, volle Lippen fangen zwei Hände ein, die darin versinken.

Die Spiegeleisonne versinkt hinterm Meer der Sa Calobra Bucht
Auch in den anderen drei Ateliers haben die Künstler heute ausgestellt. Vermuth, Wein, Oliven gibt es draußen. Nandos Freunde sind begeistert. Grund dazu haben sie.